Narrenzunft Frohsinn 1853 e. V.

Die Schlaraffenkapelle ist wach geküsst

Am kommenden Sonntag beginn eine Sonderausstellung im Museum der Narrenzunft Frohsinn   Donaueschingen. Die meisten Figuren der Schlaraffenkapelle schlummerten in den vergangenen Jahrzehnten im Keller des Zunftsmuseums vor sich hin. Herbert und Gabi Moch weckten sie in den vergangenen Monaten aus ihrem Schlaf und am kommenden Sonntag können fast 20 Figuren in neuer Pracht bestaunt werden. „Es ist eine Ausstellung zum Anfassen“, verspricht Herbert Moch.   Zum Museumstag hat sich die Narrenzunft Frohsinn in diesem Jahr wieder etwas einfallen lassen. Die Holzfiguren mit Mechanik der Schlaraffenkapelle haben einen legendären Ruf innerhalb der Zunft und die meisten Zunftmitglieder dürften sie auch selbst in dieser Zusammenstellung noch nicht gesehen haben. Mehrere Wochen Arbeit investierten Herbert und Gabi Moch in die Ausstellung. Die Mechanik wurde wieder gangbar gemacht und für einige der Figuren mussten neue Kleider genäht werden. In der Donaueschinger Narrenchronik von Rudi Schlatter ist zu lesen, dass sie die Holzfiguren erstmals im Jahr 1926, beim Zunftball, gezeigt wurden, damals unter dem Namen Ryfkabylen- Kapelle: „Zum Frohsinnsball mit viel Humor, kam ein Schlaraffen- Musikchor, und spielte mit viel Genie, die Frohsinnsnarrensymphonie“. Rudi Schlatter trug in seiner Chronik weiteres Material über die Schlaraffen zusammen: „Während oder nach dem Umzug spielten die Musiker der Kapelle meist mit Akkordeon und Schlagzeug den Narrenmarsch. Die anderen Mitglieder bedienten die zum Teil sehr ausgeklügelte Mechanik der mitgeführten Figuren, deren Arme, Beine, Köpfe, Zunge, Hüte und anderes im Takt bewegt werden konnten. Die meisten Figuren stammen aus der Werkstatt von Schmiedemeister Franz Enz. Kapellmeister war damals Johann Heizmann. Es werden auch Auftritte in anderen Städten erwähnt, beispielsweise in Villingen im Jahre 1928. 1935 wurde die Besetzung der Kapelle durch Mitglieder des Narrenrates ergänzt. Standartenträger war unter anderem auch der Meder Toni (Anton Meder), damals zugleich Narrenvater in der Zunft, Dirigent war der „lange Fritschi“.“ Herbert Moch weiß ebenfalls zu berichten: „Die Kapelle geriet dann in Vergessenheit, bis Anfang der 1990er Jahre Mitglieder der Hansel- und Gretlegruppe die Schlaraffenkapelle kurzzeitig wieder belebte. Musikinstrumente, Kostüme und Hüte wurden nach alten Vorbildern gefertigt. Es folgten Auftritte bei Blauhemdsitzungen sowie beim Strählen im Hirschen am Fasnachtsdienstag. Auch an Umzügen am Schmutzigen Dunnschtig im Jahr1992 und am Fastnachtssonntag nahm die Gruppe auch teil.“ Die Besucher erwartet insofern auch etwas Besonderes, da die solide und vor allem stabile Mechanik der Figuren immer noch funktioniert und sie selbst ausprobieren dürfen, was man an den Schlaraffen-Figuren so alles bewegen kann. „Gerade die Figuren, die mechanisch zu den Klängen des Narrenmarsches bewegt wurden, beeindrucken noch heute durch ihr zum Teil skurriles Aussehen und ihre handwerkliche Gestaltung“, erzählt Herbert Moch. Das Zunftmuseum ist am Sonntag geöffnet von 11 bis 17 Uhr. Es gibt neben der Sonderausstellung zur Schlaraffenkapelle natürlich auch die Führung durch das Museum und danach kann man sich bei Kaffee und Kuchen stärken. Die Sonderausstellung ist ein Jahr zu sehen, Führungen sind jederzeit möglich nach Anmeldung, Telefon 0771/7737 oder info@zunft-museum.de.

 

Bild: schlaraffen_1 Herbert Moch inmitten der frisch restaurierten Schlaraffenkapelle. Am kommenden Sonntag ist sie im Zunftmuseum von 11 bis 17 Uhr zu sehen.

 

 

Bild: schlaraffen_2Einmal Händchen halten mit einer hübschen Frau, die 90 Jahre alten Figuren der Schlaraffenkapelle haben eine umfangreiche Mechanik, die sich immer noch bewegen lassen. Am kommenden Sonntag ist sie im Zunftmuseum von 11 bis 17 Uhr zu sehen. Bilder: Narrenzunft Frohsinn

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